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Sport

Inferno Skirennen

1. Rennen im Jahr 1928
Das Inferno-Rennen geht auf eine „Schnapsidee“ von fünf skiverrückten Engländer zurück. Diese trugen am 29. Januar 1928 das 1. Rennen mit 12 Teilnehmern (ausschliesslich Engländer: 8 Herren und 4 Damen) aus. Damals stiegen alle Rennläufer und dies bis 1965 zu Fuss zum Schilthorn und befuhren die nicht präparierte Strecke nach Lauterbrunnen. Der Sieger Harold Mitchell traf nach 72 Minuten anstrengender Abfahrt in Lauterbrunnen ein. Sein grosser Vorsprung erlaubte ihm sogar Bier für seine Verfolger zu besorgen und die Rückkehr nach Mürren zu organisieren.

Heute ist dies ganz anders. Die Pisten werden in der Rennwoche vom Start bis ins Ziel von über 100 HelferInnen optimal wie an Weltcuprennen präpariert. Und auch die Zeiten haben sich drastisch geändert. Die Rekordsiegerzeit aus dem Jahr 1996 lautet: 13 Min 45 Sekunden für die 15,8 km lange Strecke. Eine einmalige Leistung, wenn man jeweils sieht, wie die Weltcupfahrer nach der Lauberhornabfahrt (4,4 km) völlig ausgepumpt und fix und fertig sind.

Mit der zunehmenden Professionalität stieg auch die Teilnehmerzahl kontinuierlich an. Das Maximum ist 1´800 – mehr liegt nicht drin, muss das Rennen während des Tages stattfinden. Dennoch melden sich jährlich gegen 4´000 LäuferInnen an, um an diesem „verrückten“ Rennen, das auch „Teufelsrennen genannt wird, teilzunehmen, was dazu führt, dass über 2´000 Bewerbungen abgewiesen werden müssen. Dennnur wer das Bronzeabzeichen gewinnt, ist auch im kommenden Jahr automatisch zugelassen (60% mehr als die Tagesbestzeit).

Sensationell- der älteste Skirennfahrer der Welt am Rennen – Sir Peter Lunn (91-jährig) aus England

Verrückt ist das Infernorennen auch deshalb noch, weil – sie lesen richtig - ein 91-Jähriger das Rennen bestreitet: Sir Peter Lunn aus England, der Neffe des Begründer des Infernorennens (Guiness-Buch-Weltrekord). Und lesen Sie richtig, selbst in diesem Alter liess er einige andere Fahrer hinter sich. Und weil am Vorabend der Teufel verbrannt wird, damit die bösen Geister vertrieben werden können und sowieso alle so angefressen und vom Inferno-Geist befallen sind, nehmen im kommenden Jahr fast alle Qualifizierten wieder am Rennen teil. Der Infernogruss lautet so auch: Auf Wiedersehen bis zum nächsten Infernorennen.

Die Rennstrecke – eine Strecke mit einem längeren Aufstieg !!
Die Strecke war auch in diesem Jahr wirklich infernal. Weil in diesem Jahr der Start nicht auf dem Schilthorn war (Defekt der Bahn), erfolgte der Start unterhalb des Kanonenrohrs. Dies war aber nicht alles. Über Nacht fiel über 60cm Neuschnee, sodass, trotz durchgearbeiteter Nacht der Pistencrew, im Startteil über 30cm Neuschnee lag, fast wie vor 70 Jahren. Ferner folgte schon kurz nach dem Start ein längerer Aufstieg, sie lesen richtig, bei einem Abfahrtsrennen, welche bei allen die letzten Konditionsreserven aufbrauchte. Was im alpinen Skirennsport unmöglich wäre, gehört einfach zum Infernorennen. Nach dieser Tortur, kaum etwas erholt, musste schon ein zweiter Aufstieg bewältigt werden, bevor dann die 5 km lange Wald-Abfahrt in der Hocke nach Lauterbrunnen folgte. Erschwert wird das Fahren dieser Strecke dadurch noch, dass sich dort gleichzeitig mehrere FahrerInnen befinden. Dies ist so, weil alle 12 Sekunden ein Fahrer startet. So gehören Überholmanöver aller Art zur Tagesordnung.

Sieger des Rennens wurde die Startnummer 1657 und der Letztgestartete wurde Zweiter bei den Senioren II - Gewinnen ist Nebensache – Mitmachen zählt ! Für alle Infernorennteilnehmer gilt Mitmachen kommt vor dem Rang. Dennoch sind einige Sieger und Anekdoten aus der 60-jährigen Geschichte zu erwähnen. So siegte unter anderem in den 60-Jahren der bekannte Amerikaner Budd Werner, der auch an den Olympischen Spielen Furore machte. Der einheimische Skirennfahrer, Kurt Huggler, und der Aroser, Heinz Fringer, gewannen 5mal das Rennen. In den letzten Jahren siegten meistens Berner Oberländer. Vor zwei Jahren gewann mit der Startnummer 1237 völlig überraschend, der Amerikaner Erik Carlsen, das Rennen. Er weilte auf seiner Hochzeitsreise im Berner Oberland, welche ihm sein Schwiegervater offeriert hatte. Im Jubiläumsjahr ging der Titel des besten Infernoskirennfahrers ins Ausland. Sieger der 60. Austragung wurde der Triesenberger Hans Burkhard (Liechtenstein). Im letzten Jahr gewann der bekannte Automobil-Rennfahrer, Marcel Fässler, und in diesem Jahr, Kuno Michel aus Alpnach mit der Nummer 1656 das Rennen.

Fotos